ES GIBT KEINE ZUKUNFT OHNE UNS

Die Demonstration am 17.9., einen Tag vor der Bundestagswahl, ab 13.00 Uhr in Gera wurde sehr langfristig "beworben" und langfristig angekündigt. Eine thüringenweite Regionaldemonstration sollte es werden, wurde es aber nicht. Und wenn sich die Initiative für soziale Gerechtigkeit nicht auf die eigenen Demonstrantinnen und Demonstranten sowie auf die tapferen Greizer und Greizerinnen immer wieder verlassen könnte, wäre diese Demonstration trotz schönen Wetters regelrecht ins Wasser gefallen. Die Organisatoren hatten diese Ahnung bereits vorher und zeigten sich erst einmal vom mangelnden Zulauf und der mangelnden Solidarität anderer Städte für diese Aktion nicht enttäuscht. Kraftvoll waren die über 130 Demonstranten dann doch, sehr laut und vor allem weder zu übersehen noch zu überhören. Unter dem Motto "Es gibt keine Zukunft ohne uns" berührte diese Demonstration die Wahlkampfabschlußaktionen von Bündnis 90/Grünen, CDU, FDP, PDS.Die Linke und aus taktisch unklugen Gründen von seiten dieser Partei massiv der SPD.
Um das herzustellen, mußte nicht einmal die Demo-Route geändert werden, denn die Geraer Innenstadt war eine absolute Wahlkampfmeile. Den Auftakt bildeten Peter Lückmann und Andreas Hähle von der Initiative für soziale Gerechtigkeit Gera, die daran erinnerten, daß man auch nach der Wahl sich mit vielen Aktionen und Demonstrationen den Parteien in Erinnerung rufen sollte mit den allseits bekannten Forderungen und daß man auch und vielleicht gerade denjenigen, die versprochen hatten, sich um eben diese Forderungen zu kümmern, den Linken massiv auf die Finger schauen und zur Not klopfen sollte.
Die Abschlußkundgebung fand auf der Vogelinsel statt, genau gegenüber dem Platz vor dem Stadtmuseum, vor welchem sich die SPD gerade anschickte, eine Wahlkampfabschlußkundgebung mit dem regionalen Bundestagskandidaten und dem Thüringer Landeschef Matschie sowie einer Band aufzubauen. Bereits bei der langen und intensiven Rede von Heinz Madsen (Greiz) wurden die wahlkämpfenden Spezialdemokraten sichtlichst nervös. Sie redeten mit sich selbst, mit der Polizei, mit allen greifbaren behördlichen Kräften, der Kandidat aus der Region, Volker Blumentritt, drohte sogar mit strafrechtlichen Konsequenzen, aber unsere Veranstaltung lief weiter und weiter und weiter. Wir waren fröhlich und in der Argumentation präzise. Heinz Madsen ließ noch einmal alle sozialen Abbaumaßnahmen und Erfahrungen Revue passieren, die im letzten Jahr (und das war nur ein Jahr von vielen) geschehen sind. Unterstrichen wurden diese Ausführungen noch von Peter Lückmann, der die Situation speziell für Gera erläuterte.
Überraschend tauchte die Journalistin Luc Jochimsen auf, um ihre Freude über diese intensive Demonstration zum Ausdruck zu bringen und auch ihre Überraschung, wie intensiv eine solche Demonstration in Gera abläuft.
Als wir die Demonstration eine halbe Stunde später als geplant gegen 15.00 Uhr beendeten, hatten die SPD-Wahlkämpfer bis auf ihren Stand die gesamte Technik wieder eingepackt, die Band entlassen und auf die Reden ihrer Kandidaten und Leute wie z.B. auf die von Christoph Matschie verzichtet.
Es war eine sehr erfolgreiche Demonstration. Nur schade, daß wir wieder mit den Greizern alleine waren.

60. MONTAGSDEMONSTRATION IN GERA

Zur kleinen Jubiläumsdemo, der 60. in ununterbrochener Reihenfolge machten die Redner deutlich, das sich an der Situation für die meisten Menschen im Land auch nach der erfolgten Wahl nichts ändern wird. Im Gegenteil, noch mehr Sozialabbau und Streichorgien sind zu befürchten.
Angesichts dessen wird zu mehr Solidarität untereinander aufgerufen.
Es wurde betont, egal welche Koalition die Regierungsmacht übernehmen wird, welche Frisur der Kanzler trägt, die angeblich alternativlose Politik wird weiter betrieben.
Margit Jung, MdL der LINKEN.PDS bedankte sich im Namen ihrer Partei und den Mitstreitern der WASG für die richtige Wahlentscheidung vieler Montagsdemonstranten.
Sie betonte, dass dies mit eine Verpflichtung für die Bundestagsabgeordneten sei die Interessen der Menschen im Osten zu vertreten und Alternativen in die politische Diskussion einzubringen.
Dem Plan der CDU-Regierung in Thüringen eine Streichorgie im Kita und Familienbereich als Familienoffensive verkaufen zu wollen, erteilte sie eine klare Abfuhr und forderte alle Menschen auf sich an den dagegen organisierten Protesten zu beteiligen.
Alle Demonstranten schlossen sich der Forderung des Redners der Initiative für soziale Gerechtigkeit Gera, den Machtpoker in Berlin und den darauf folgenden neuen Verdummungsversuchen, egal welcher Regierung, mit vielfältigen Protestformen zu begegnen, an.



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